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Bewegtes Licht auf Objekte  (Arthur Berini & Luca Tomasi)

Als ich mit Luca Tomasi Anfang 2013 den ersten Austausch hatte, wurde mir schnell klar, dass er mit seiner grossen Erfahrung im 3D-Animationsbereich genau die Weiterentwicklung bringen würde, die ich mir wünschte. Den Spannungsverhältnissen zwischen Form und Energie oder Welle und Partikel, welche in früheren Arbeiten über Leuchtfarbe und Schwarzlicht mehr symbolischen Charakter hatten, verleiht Tomasi mit seiner Partizipation eine Lebendigkeit und Emotionalität, die im Leben selbst steckt.

Ein rein virtuelles Hologramm entbehrt der Realität materieller Dichte, ist also rein geistig und damit nur eine flüchtige Vorstellung.

Luca Tomasi, selbst auf der Suche nach Komplettierung seiner Möglichkeiten im kreativen Prozess, durch Zusammenarbeit mit einem ebenso ausgereiften „Antipoden“, fand in meinen plastischen Arbeiten, nebst einer ähnlichen geistigen Haltung, die Grundlage, seine eigenen Ideen kumulativ zu realisieren. Die Freude, die durch neue und erweiterte technische und kreative Möglichkeiten in der Realisation entstanden ist, wird in unseren ersten fünf gemeinsamen Arbeiten sichtbar: Raumgreifende Installationen in einem als Organismus, Einheit oder Entität empfundenen Raum, durch raumdurchbrechende Objekte in virtuelle Parallelwelten und den unendlichen Raum erweitert, über Interaktive Elemente wie Gestensteuerung und Perspektivenanpassung, über Betrachtertracking, bis zur Hinzunahme eines Klangkünstlers als akkustische Erweiterung – dies soll unser Stimulus für weitere gemeinsame Projekte sein. (Link zu den Videos „Bewegtes Licht“)

Die Objekte, nackt in ihrer weissen Grundfarbe, stehen oder liegen auf dem Boden, oder sind an Wand und Decke montiert.

Aus einer wachsenden Komplexität heraus und durch die neuen Möglichkeiten der digitalen Welt entstand so die Idee, spezialisierte Welten zu einem gesamten Eindruck verschmelzen zu lassen. Erst im Zusammenspiel mit dem in Verdichtung erfahrenen Objektkörper, als Wiederspieglung der Kontinuität geistiger Visualisierung, erleben wir Vorstellung und Realität als unteilbaren Organismus.

Die Arbeiten sind sehr Technologie-, Material- und Arbeitsintensiv. Die Objekte werden derzeit noch mit Beamer und Mediaplayer betrieben. An unserer Werkschau im November 2013 wurde uns verschiedentlich von Besuchern gesagt, dass längeres Verweilen vor den Arbeiten entspannend und stimulierend wirke.